Monday, February 05, 2007

The Good, the Bad and the Ugly at the United Nations


Ennio Morricone's concert at the United Nations General Assembly Hall was a triumph and caused more emotion, joy and dreams than this place has seen in years. This will be remembered for ever.

Here's a little blurp i wrote, for those of you who read german.

Zwei glorreiche Halunken

Lou Reed trifft Ennio Morricone bei der Uno in New York

Wenn Lou Reed jemanden mit seiner Anwesenheit beehrt, braucht man über den Geehrten kaum weitere Worte zu verlieren. Seinen Respekt vor dem Werk Ennio Morricones wähnte der New Yorker Rockstar, der als einer von vielen Stargästen zum Konzert des italienischen Altmeisters im grossen Saal der Uno-Generalversammlung in New York geladen war, denn auch als selbstverständlich.

Statt wie Miss Universe oder der Jazzer Pat Metheny die Aufgaben des Uno-Personals zu würdigen, welchem Maestro Morricone das Konzert gewidmet hatte, wich Reed vom Protokoll ab und benutzte seinen Auftritt für eine politische Botschaft. “Ein Milliarde Menschen leben ohne Zugang zu sauberem Wasser,” hob er zwar an, kam dann er aber gleich zur Sache: “Wir müssen raus aus dem Irak. Ich hoffe, die Uno hilft uns, aus diesem Schrecken wieder herauszufinden. Ich kann es nicht ertragen, vom Missbrauch anderer zu profitieren.” Die internationale Morricone-Fangemeinde im Uno-Saal spendete Applaus.

Auch der Meister der Spaghetti-Westernmusik, der einst die kitschigen Gangsterfilme seines Schulkumpanen Sergio Leone vertonte, verlieh seine Stimme dem Frieden. “Voci dal Silenzio” hiess Morricones Stück, das unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001 entstand und den Opfern oft bereits vergessener Tragödien gewidmet ist. Eindrucksvoll stellte Morricone unter Beweis, dass ihm im Alter die Experimentierfreude nicht abhanden gekommen ist: Im bedrohlich modernen Werk spielen Orchester und Chor live mit Stimmen und Gesängen aus dem Computer. Da stand selbst Lou zur Ovation. Diesem ist immerhin zu verdanken, dass Punk nun als Kunstform in die Uno-Annalen eingegangen ist: Reed wurde als “Meister des Punk und Grunge” vorgestellt.

Morricones Triumphzug zieht von der Ostküste der Staaten in den Westen weiter: Er holt Ende Monat in Los Angeles endlich einen verdienten Oscar für sein Lebenswerk ab. Fünf Mal ist der 78jährige Italiener bisher für den Filmpreis nominiert gewesen - jedes Mal schmähte ihn die Academy.

Roman Elsener

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